Verschiedene innovative Verfahren zur Aufbereitung von biogenen Reststoffen drängen derzeit auf den Markt. Hierunter fallen Verfahren wie die Pyrolyse, die Vergasung, die hydrothermale Carbonisierung, aber auch mechanische Aufbereitungsverfahren, die im Vergleich zur Vergärung der Bioabfälle und biogenen Reststoffe (Nass- oder Trockenverfahren) bei entsprechender Durchsatzleistung eine bessere Energie- und Treibhausgasbilanz und geringere Investitionskosten im Anlagenbereich versprechen. Diese Verfahren werden sich dem Wettbewerb um die Biomassereststoffe am Markt stellen. Die innovativen Verfahren stellen Energieträger zur Verfügung, die dezentral zur Grund- wie zur Spitzenlastabdeckung Verwendung finden können, d. h., diese Energieträger können durch ihre Lager-/Transportfähigkeit auch dann eingesetzt werden, wenn Strom oder Wärme durch Wind- oder Solaranlagen nicht bereitgestellt werden können. Einsatz finden die erzeugten Energieträger in Vergasungseinheiten (nach dem Grundprinzip der Holzvergaser) oder im Co-Fireing in Kohleoder Biomasseheizkraftwerken. In Regionen mit einer hohen Vieh- und Biogasanlagendichte stellt die stoffliche Nutzung der Gärreste zunehmend ein Entsorgungsproblem dar, weil die regionalen landwirtschaftlichen Böden unter Einhaltung der Düngemittelverordnung die anfallenden Substrate aus der Viehhaltung, der Kompostierung und aus den Vergärungsanlagen nicht immer in vollem Umfang aufnehmen können. Weite und damit unwirtschaftliche Transportwege oder nachgeschaltete Aufbereitungsverfahren zur Reduzierung der Stoffströme sind die Folge (Strippen, Verdampfen, Aufbereitungsverfahren zur Verbrennung der Gärreste). Speziell in diesen Regionen sind die innovativen Verfahren eine Alternative zur Vergärung der organischen Reststoffe. Darüber hinaus kann nach der Verbrennung oder Vergasung Phosphor und Kalium aus den Aschen rückgewonnen werden und als Dünger in Bedarfsregionen Einsatz finden. Regionen mit einem Nährstoffüberangebot kommen durch die im EEG (2014) geförderte Kaskadennutzung der Biomassenreststoffe und der damit vorgeschriebenen stofflichen Endnutzung in Bedrängnis. Nach Sicht der Autorin sollte die Entscheidung für eine rein stoffliche, kombinierte energetische und stoffliche oder eine rein energetische Nutzung den regionalen Akteuren überlassen werden.
Innovative methods for producing solid fuel from biogenic waste are an alternative to fermentation in regions with a nutrient oversupply. These include not only processes such as pyrolysis, gasification and hydrothermal carbonization, but also mechanical treatment processes. Compared to the fermentation of biogenic waste (wet or dry process) they promise a better energy and green-house gas balance and lower investment costs in machinery. In the opinion of the author, opting for a purely material, combined energy and material or a purely energetic use of biogenic residues should be left to regional players and not be determined by a mandatory use of cascading and prescribed material end use.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2014.11.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2014 |
Veröffentlicht: | 2014-11-11 |
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