Die Stadt Annaba, Algerien, betreibt seit über 20 Jahren etwa 20 km südwestlich des Stadtzentrums eine Mülldeponie (Berka Zerga).Die Deponie ist ungeordnet und führt zu zum Teil erheblichen Umweltbelastungen. Im Rahmen eines für das algerische Umweltministerium ausgeführten Projekts ist die Schließung und abschließende Rekultivierung dieser ungeordneten Deponie geplant. Die Deponie liegt in einer Ost-West verlaufenden Talmulde, die von einem Bach durchflossen wird (Oued Ghereg). Im Westen des Standortes liegt der (Salz-)See Lac Fetzara. Die Abfälle sind neben der Asphaltstraße auf über 1 km Länge auf der Südseite und auf etwa 500 m Länge auch auf der Nordseite des Tales abgelagert, z.T. mit über 10 m hohen Schüttböschungen. Fast überall treten in den Abfällen Schwelbrände und offene Brände auf. Das Klima im Untersuchungsgebiet ist mediterran. Grundsätzlich lassen sich 2 Jahreszeiten deutlich unterscheiden
- eine milde und feuchtere Saison von Oktober bis April mit über 85 % der Jahresniederschläge und eine
- Trockene und heißere Saison von Mai bis September.
Für den Bereich der Deponie kann aufgrund der Topographie und der Standortlage mit einem mittleren jährlichen Niederschlag von 650–700 mm gerechnet werden. Die Temperaturen können im Sommer sehr hoch (> 35 °C) sein. Die Winde wehen überwiegend aus Norden und Nordwest, tagsüber meist aus Nordwest, nachts kehrt sich die Windrichtung dann um. Der Untergrund besteht im Bereich der Deponie vor allem aus stark verwitterten metamorphen Gesteinen Gneiss, Glimmerschiefer und kristallinen Kalksteinen. Daneben treten tertiäre Sedimente, Ton und Schluff des Numudien, sowie örtlich auch bindiges Alluvium auf. Aufgrund von Durchlässigkeitsmessungen wurde in den vorgenannten Gesteinsschichten eine Durchlässigkeit von Kf = 2,4 x 10–9 bis 6,9 x 10–11 m/s ermittelt. Dementsprechend ist eine Versickerung von Deponie- Sicker wässern in den Untergrund im Deponiebereich so gut wie auszuschließen. Die Sickerwässer werden i. a. mit dem Wasser des Oued El Ghereg nach Westen in Richtung zum salinaren Lac Fetzara abgeführt, allerdings möglicherweise von einem östlich des Lac Fetzara nach Norden hin entwässernden Oued als Vorfluter aufgefangen. Im direkten Umfeld der Deponie befinden sich weder Hausbrunnen noch größere Tiefbrunnen, die durch Deponie- Sickerwässer evtl. gefährdet werden könnten. Eine Standortbewertung nach technischen und umweltrelevanten Gesichtspunkten zeigt auf, dass trotz der günstigen geologisch-hydrogeologischen Voraussetzungen von der ungeordneten Deponie nicht unerhebliche Umweltbeeinträchtigungen (Luft- und Wasserverschmutzung) ausgehen, die eine baldmögliche Schließung und Sanierung der Deponie erfordern.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2006.02.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 2006 |
Veröffentlicht: | 2006-02-01 |
Seiten 76 - 83
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