In der Diskussion um die Mechanisch-Biologische Abfallbehandlung (MBA) stellt die Verfügbarkeit von Kenngrößen zur Abschätzung der biologischen Abbaubarkeit vorbehandelter Restabfälle einen wesentlichen Aspekt dar. Als aussagekräftige Ergänzungen zum gesetzlich festgelegten Summenparameter Glühverlust bieten sich Atmungsaktivität (AT4-Test), TOC im Eluat und modifizierte Stoffgruppenanalyse nach van Soest an. Die ursprünglich als Futtermitteltest entwickelte Stoffgruppenanalyse erlaubt die Differenzierung des Glühverlustes in inerte und biologisch abbaubare organische Anteile. Das Analyseverfahren wurde vom Umweltbundesamt (UBA) für die Bewertung von Rest- und Bioabfällen modifiziert.
Die Akzeptanz und Verbreitung eines Testverfahrens hängt neben der Zuverlässigkeit von Durchführungsdauer und -kosten ab. Eine Analyse der sehr heterogenen Stoffmatrices Rest- und Bioabfall läßt bereits aufgrund der Stichprobenahme eine breite Streuung der Ergebnisse erwarten. Ausgehend von diesem Befund ist denkbar, daß durch Vereinfachung des Testablaufes der van-Soest-Analyse verursachte Abweichungen innerhalb dieser Streuung aufgehen und daher die Endqualität der Ergebnisse nicht wesentlich beeinflussen. Konkret wurde untersucht, inwiefern zeitliche Verkürzungen einzelner Abschnitte der Stoffgruppenanalyse sich auf die Kenngrößen auswirken.
Bei Durchführung des Verfahrens gemäß Vorgaben des UBA und der Betriebsanleitung zum Gerät dauert der Analysegang 11,75 h, was mindestens zwei Arbeitstage bedeutet. Ziel der Untersuchungen war, Ansätze für eine Verkürzung des Analyseganges auf unter 7 h und somit die Reduzierung auf einen Arbeitstag zu liefern. Zudem wurde nach Möglichkeiten gesucht, das häufige Umsetzen der Probengefäße einzuschränken, um eine Automatisierbarkeit des Verfahrens zu begünstigen. Ein vereinfachter van-Soest-Test könnte leichter Eingang in die Normung (z. B. TASi-Anhang) finden und zur differenzierten Abfallbewertung beitragen, was mit Näherrücken des Jahres 2005 und der damit einhergehenden Vorbehandlungspflicht für Abfälle an Relevanz gewinnt. Neben der Abfallinputbewertung wird eine zügigere Abschätzung des Rottefortschrittes von Kompostierprozessen erleichtert.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2000.06.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 6 / 2000 |
Veröffentlicht: | 2000-06-01 |
Seiten 345 - 349
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