Zusammenfassung Vor dem Hintergrund einer unzureichenden Getrennterfassung von Nahrungs- und Küchenabfällen (NuK) privater Haushalte sowie steigerungsfähiger Gaserträge bei der Biogutvergärung wurden im Rahmen eines vom BMWi geförderten Vorhabens die technischen Potenziale von NuK in Deutschland ermittelt. Das Gesamtpotenzial wird auf rund 80 kg/E*a geschätzt. Lediglich 20 % davon werden bereits über die Biotonne erfasst. Daneben wurde die Erfassung von NuK in privaten Haushalten und durch die öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger (örE) analysiert. In einer Telefonumfrage bei 1.000 Haushalten sah die überwiegende Mehrheit keine Hemmnisse bei der Sammlung von NuK. Von der Biotonne ausgeschlossen sind bei 15 % der örE gekochte Speisereste und bei 32 % der örE BAW-Beutel, was jeweils zu deutlich reduzierten spezifischen Bioguterfassungsmengen führt. In drei Szenarien mit gesteigerter Getrennterfassung von NuK steigt die Biogutmenge um bis zu 18 %. Bei der Modellierung einer integrierten stofflich-energetischen Verwertung zeigen sich qualitative und quantitative Veränderungen aller relevanten Stoffströme. Dies führt zu Herausforderungen für den Anlagenbetrieb, vor allem im Bereich der Biogutaufbereitung und Kompostkonfektionierung. In den drei betrachteten Szenarien ist eine erhöhte Einsparung an Treibhausgasen und fossilen Energien von bis zu 30 % möglich. Durch die Nutzung von kompostiertem Biogutgärrest ist eine Steigerung der Einsparung von Phosphaterz und der Ersatz von Torf um jeweils 5 % möglich.
Against the background of an insufficient separate collection of food and kitchen waste (FKW) of private households and the improvable biogas yields from the anerobic digestion of biowaste, the obtainable technical potential of FKW in Germany was determined in the context of a project funded by BMWi. The whole potential is estimated to be around 80 kg per inhabitant and year. Only 20 % of this potential is already collected in the biowaste bin. In addition, the collection of FKW in private households and through the public waste management authorities (PWMA) was analyzed. In a telephone survey with 1.000 households, the majority saw no hindrances for the separate collection of FKW. Not allowed in the biowaste bin are cooked food waste in 15 % of the PWMA and bio-degradable plastic bags in 32 % of the PWMA, both of which leads to substantially lower specific amounts of collected biowaste. In three scenarios of an increased separate collection of FKW the amount of biowaste increased by up to 18 %. A modelling approach of an integrated material and energy recovery of biowaste showed quality and quantity changes of all relevant substance flows. This results in challenges for the plant operation, especially in the areas of biowaste pre-treatment and compost manufacturing. In the three analyzed scenarios increased savings of greenhouse gases and fossil energies of up to 30 % are possible. Through the utilization of compost from biowaste digestate an increase in savings of phosphate and the substitution of turf of up to 5 % is possible.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2016.10.06 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 10 / 2016 |
Veröffentlicht: | 2016-10-11 |
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: