Aufgrund der in Deponien und auf altlastenverdächtigen Flächen abgelagerten Abfälle und der meist ungünstigen Immissionspfade werden bei der Altlastenerkundung schnell Gefährdungsrisiken bestimmt, die eine Sanierung der Deponien bzw. Altlasten erforderlich machen. Dabei stellen besonders die Böschungsbereiche von Hangdeponien und Abfallhalden hinsichtlich der Sanierung ein besonderes Problem dar. Durch die Versickerung von Niederschlagswasser geht von der Altlast vor allem eine Gefährdung für die Schutzgüter Grundwasser und Boden aus.
Die Sanierung der Altlasten erfolgt entsprechend der Umweltgesetzgebung nach der TA-Abfall. Die Abdeckung der Böschungen von Altlasten ist sehr problematisch und vor allem kostenaufwendig. Um die notwendigen Sanierungsmaßnahmen zu optimieren, ist es sinnvoll, durch die konkrete Ermittlung der Sickerwasserneubildung mit Hilfe einer Wasserhaushaltsbilanz die Gefährdung der Schutzgüter durch das Sickerwasser speziell im Bereich der Altlastenböschungen zu ermitteln.
Der Eingriff in die Wasserhaushaltsbilanz einer Altlast kann als wissenschaftlich begründete Alternative zu den in der TA-Abfall aufgrund der ermittelten Risikowerte geforderten Sanierungsmaßnahmen angesehen werden. So kann die Sickerwassermenge durch Maßnahmen zur Erhöhung der Evapotranspiration und des Oberflächenwasserabflusses minimiert und somit die Gefährdung des Grundwassers durch das Sickerwasser erheblich verringert werden.
In diesem Beitrag werden Lösungsansätze dargestellt, die kostenaufwendige Sanierungskonzepte, wie sie durch die TA-Abfall gefordert werden, in manchen Fällen durch kostengünstigere alternative Maßnahmen zur Minimierung der Sickerwassermengen und damit der Gefährdung der Umwelt ersetzen. Dies hat zur Folge, daß die länderspezifischen Altlastenmethodiken nicht nur starr dogmatisch abgearbeitet werden, sondern in Abhängigkeit von konkreten Ergebnissen einer Bewertung der Sickerwasserneubildung spezifischer Bereiche von Altlasten (z. B. Böschungsbereiche) in modifizierter Form angewendet werden können. Damit wird der Optimierung und der Wirtschaftlichkeit der Sanierung Rechnung getragen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1998.11.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-11-01 |
Seiten 672 - 679
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