Im Rahmen der vorliegenden Studie wird untersucht, welchen Beitrag abfallwirtschaftliche Maßnahmen zur Reduktion treibhauswirksamer Gase in Österreich leisten können. Dazu wurden erstens alle wichtigen brennbaren Abfälle und alle wichtigen Verfahren der Abfallbehandlung einschließlich der Deponierung auf ihre Relevanz bezüglich der Emission und Substitution von Treibhausgasen untersucht. Zweitens wurden dem „IST-Zustand“ eine Variante „Optimierte Abfallwirtschaft“ sowie zwei Trendvarianten gegenübergestellt. Die optimierte Variante zeichnet sich durch eine konsequente Ausrichtung auf die Ziele des österreichischen Abfallwirtschaftsgesetzes aus. Durch die Optimierung der Abfallwirtschaft kann die Gesamtmenge an Treibhausgasen Österreichs, bezogen auf die Emission im Kyoto-Basisjahr 1990, um 7,5 % reduziert werden.
Die beiden zusätzlich untersuchten Trendvarianten unterscheiden sich durch ihre Präferenz für die Verbrennung respektive die mechanischbiologische Vorbehandlung. Entwickelt sich der Trend in Richtung Verbrennung, kann eine Reduktion von 3,2 %, im anderen Fall eine von 1,3 % erreicht werden. Die Resultate zeigen, daß durchaus abfallwirtschaftliche Möglichkeiten bestehen, die Emission von Treibhausgasen in Österreich in einem relevanten Ausmaß zu reduzieren. Die beiden wichtigsten Maßnahmen sind, organische Abfälle von der Deponie fernzuhalten, und die in den Abfällen enthaltene Energie konsequent zu nutzen. Allerdings ist darauf hinzuweisen, daß das Reduktionspotential aufgrund des hohen Methanbildungspotentials der heute bereits existierenden Deponien nicht in dem in Kyoto angestrebten Zeitraum von 10 Jahren erreicht werden kann.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1999.02.01 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 2 / 1999 |
Veröffentlicht: | 1999-02-01 |
Seiten 64 - 73
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