Elektrogeräte nehmen in unseren täglichen Leben einen nicht zu vernachlässigenden Stellenwert ein, sei es im Haushalt, wo uns Waschmaschine, Mikrowellenherd, und Küchengeräte nützliche Dienste leisten und Fernseh- und HIFI-Geräte für Information und Unterhaltung sorgen, oder aber auch im Berufsleben, wo der PC im Büro und Meß-, Steuer- und Regelanlagen in der Produktionshalle nicht mehr wegzudenken sind. Die fachgerechte Verwertung dieser Geräte am Ende des Lebenszyklus und die Frage der Produktverantwortlichkeit wird in Fachkreisen seit mehreren Jahren diskutiert. Aufgrund der Komplexität des Themas, das von der Vielfalt der Geräte über die teilweise hochspezialisierten Verwertungstechnologien bis hin zu den Organisationsmodellen reicht, stehen einige der Fragen noch ungelöst im Raum.
Für Österreich wurde ein Potential von Elektroaltgeräten von rd. 80 000 t/a abgeschätzt. Die Zuordnung zu Geräten aus dem Privatbereich („Konsumgüter“) und aus Gewerbe und Industrie („Investitionsgüter“) wird mit einem Verhältnis von etwa 60 % zu 40 % angesetzt. Bei einer Bevölkerungszahl von rd. 8 Mio. Einwohnern ergibt sich daraus ein Pro-Kopf Aufkommen aus Haushalten von rd. 6 kg/EW.a. Nach vorliegenden Abschätzungen (Gabriel, 1996) werden derzeit nur rd. 5 bis 10 % dieses Potentials einer fachgerechten Verwertung zugeführt werden, der Rest wird entweder als Rest- oder Sperrmüll entsorgt oder ohne jegliche Schadstoffentfrachtung in die Metallverwertung eingebracht.
Der Schadstoffgehalt von Bauteilen in Elektroaltgeräten war bereits Gegenstand mehrerer Untersuchungen z. B. Kondensatoren (vgl. Barghoorn, 1988 und Staltner, 1991), Bildschirmbeschichtungsmaterial (vgl. Salami und Seiz, 1992), und Leiterplatten (vgl. Tartler, 1995), daneben gibt es aber auch bisher weniger beachtete Bauteile, wie z. B. Getterplättchen aus Bildschirmen, LCDs oder Photoleitertrommeln aus Kopierern und Laserdruckern. Die schadstoffhaltigen Bauteile sind natürlich nicht in allen Geräten anzutreffen, darüberhinaus haben sich Aufbau und Funktionsweise vieler Geräte über die letzten Jahre hinweg erheblich verändert (z. B. Miniaturisierung). Bei älteren Geräten ist jedoch jedenfalls von einem Gefährdungspotential auszugehen, wobei Schadstoffe insbesondere bei unsachgemäßer Behandlung freigesetzt werden können.
Ähnlich wie in Deutschland wurde in Österreich bereits 1993 ein Entwurf für eine Elektronikschrott-Verordnung ausgearbeitet, der jedoch aufgrund des heftigen Widerstands nicht umgesetzt werden konnte. Vor diesem Hintergrund wurden zwei Pilotversuche (Pilotprojekt Weiz im ländlichen Raum, Pilotprojekt Bregenz in einem städtischen Einzugsgebiet) durchgeführt, wobei hier auf das Pilotprojekt Bregenz näher eingegangen werden soll.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.1998.01.03 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 1 / 1998 |
Veröffentlicht: | 1998-01-01 |
Seiten 20 - 23
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: