Batterien sind als Lieferanten elektrischer Energie nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Sie besitzen zahlreiche Anwendungsgebiete: Ob in traditionellen Bereichen wie etwa in Kraftfahrzeugen als Starterbatterie, der Notstromversorgung oder in den relativ jungen Märkten der mobilen Unterhaltungs-, Kommunikations- und Informationstechnologie – Batterien sind ein wichtiger Bestandteil in vielen Situationen. Dem Nutzen, den Batterien während ihrer Gebrauchsphase hervorbringen, steht jedoch eine Reihe von Problemen nach ihrem Gebrauch gegenüber. Hierzu zählt insbesondere ihre schadlose Verwertung. Zentrale gesetzliche Grundlage hierfür bildet das 1996 in Kraft getretene Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetz (KrW/AbfG), welches erstmals den Herstellern und Vertreibern von Produkten die Verantwortung für diese auch nach der Gebrauchsphase auferlegt. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der umweltgerechten Verwertung und Beseitigung.
Die Bundesregierung wird dazu ermächtigt, durch Rechtsverordnungen festzulegen, für welche Erzeugnisse in welcher Art und Weise die Produktverantwortung wahrzunehmen ist. Insbesondere kann sie Rücknahme- und Rückgabepflichten verordnen, die für die Hersteller und Vertreiber bestimmter Produkte bzw. die Besitzer der resultierenden Abfälle gelten. Beispiele für derartige Rechtsverordnungen sind neben der Batterieverordnung etwa die Altauto- oder die Verpackungsverordnung, in denen die Produktverantwortung im Einzelnen konkretisiert wird. Während der ordnungsrechtliche Rahmen der Batterierücknahme sowie die daraus resultierenden abfallrechtlichen Konsequenzen bereits in detailliert erläutert wurden, stellt der vorliegende Beitrag den aktuellen Stand und künftige Perspektiven der Rücknahme und Verwertung von Batterien in der Praxis vor.
Hauptintention der Ende 1998 in Kraft getretenen Batterieverordnung (BattV) ist die Verringerung des Eintrags von Schadstoffen in Abfälle durch die jährlich in einer Stückzahl von über einer Milliarde in Deutschland in Verkehr gebrachten Batterien. Neben dem Verbot bestimmter schadstoffhaltiger Batterien schreibt die BattV insbesondere die Rücknahme und Verwertung der verbrauchten Energiespeicher vor. Während in Teilbereichen des Batteriemarktes, wie etwa für Bleistarterbatterien, bereits seit langem effiziente Rücknahme- und Verwertungswege etabliert sind, bilden sich insbesondere für Gerätebatterien erst seit den letzten Jahren Strukturen zur Rücknahme, Sortierung und Verwertung heraus, deren Funktionsfähigkeit zu untersuchen und zu bewerten ist. Einzubetten sind diese Bewertungen zudem in den internationalen Kontext. Auf europäischer Ebene wird derzeit beispielsweise aufgrund unzureichender Rücknahmeerfolge ein Verbot für cadmiumhaltige Batterien im Rahmen der Novellierung der Europäischen Batterierichtlinie diskutiert.
In diesem Beitrag wird daher eine praxisnahe Analyse der Strukturen und Verfahren zur Rücknahme und Verwertung verbrauchter Batterien vorgenommen. Zunächst werden im Folgenden die wesentlichen Rahmenbedingungen der Batterieverwertung erörtert. So wird in Kapitel 2 kurz der Batteriemarkt in Deutschland analysiert und der derzeitige Stand der Rücknahme verbrauchter Batterien dargestellt. Anschließend werden in den Kapiteln 3 bis 5 die organisatorischen, logistischen und technischen Strukturen zur Batterierücknahme und Verwertung und die jeweiligen Hauptakteure vorgestellt. In Kapitel 3 werden dabei die zur praktischen Umsetzung der Rücknahme- und Verwertungspflicht aufgebauten Rücknahmesysteme in Deutschland erläutert; in Kapitel 4 die zur Sortierung und in Kapitel 5 die zur Verwertung der gesammelten Batteriegemische betriebenen Verfahren bzw. Anlagen vorgestellt. Kapitel 6 skizziert eine Methodik zur techno-ökonomischen Bewertung alternativer Verwertungswege. Abschließend werden in Kapitel 7 zentrale Schlussfolgerungen abgeleitet und ein Ausblick auf die in der Zukunft erwarteten Entwicklungen vorgenommen.
DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2002.08.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 8 / 2002 |
Veröffentlicht: | 2002-08-01 |
Seiten 456 - 469
Um unseren Webauftritt für Sie und uns erfolgreicher zu gestalten und
Ihnen ein optimales Webseitenerlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Das sind zum einen notwendige für den technischen Betrieb. Zum
anderen Cookies zur komfortableren Benutzerführung, zur verbesserten
Ansprache unserer Besucherinnen und Besucher oder für anonymisierte
statistische Auswertungen. Um alle Funktionalitäten dieser Seite gut
nutzen zu können, ist Ihr Einverständnis gefragt.
Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.
Notwendige | Komfort | Statistik
Bitte wählen Sie aus folgenden Optionen: