DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2020.04 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 4 / 2020 |
Veröffentlicht: | 2020-04-09 |
Der Tourismus ist ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig in Tunesien. Er schafft rund 400.000 Arbeitsplätze und trägt derzeit zu 9 Prozent des Bruttoinlandsproduktes Tunesiens bei. Der Sektor erzeugt jedoch auch – vor allem im Sommer – große Mengen an festen Abfällen, die teilweise doppelt so hoch sind, was die Abfallwirtschaft erschwert. Tunesien erzeugt 2,8 Millionen Tonnen gemischten Siedlungsabfalls, von denen 20 bis 30 % recycelbar sind. Das derzeitige System zur Rückgewinnung von Verpackungen in Tunesien (ECO-Lef) hat im Jahr 2018 nur 3.400 Tonnen eingesammelt, verglichen mit 15.800 Tonnen im Jahr 2010, und die Gesamtrecyclingquote im Land liegt damit unter 5 %, was das Abfallmanagementsystem nicht nur ineffizient, sondern auch nicht nachhaltig und teuer macht.
Die Circular Economy zielt darauf ab, Wirtschaftswachstum ohne den Anstieg negativer Umweltauswirkungen zu ermöglichen. Entsprechend wird auch auf politischer Ebene zunehmend erkannt, dass die Pariser Klimaziele nur mit dem Übergang zu einer Circular Economy zu erreichen sind. Für diesen Übergang stellen neben politischen und gesellschaftlichen Stakeholdern, Unternehmen aller Industriebereiche die wichtigsten Akteure dar. Als zentrale Elemente für die Umsetzung einer Circular Economy gelten demzufolge die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle verbunden mit dem Aufbau neuartiger Management-Strukturen sowie wertschöpfungsketten-übergreifender Kollaborationen für den zukünftigen Umgang mit Materialien und Produkten. Im Rahmen der Circular Economy Initiative Deutschland wird anhand konkreter Anwendungsfälle untersucht, welche Weichenstellungen dafür notwendig sind.
Gesetzliche Vorgaben alleine werden nicht reichen, um die Ziele des europäischen Kreislaufwirtschaftspaketes zu erreichen, den Einsatz von Rezyklaten, insbesondere aus Kunststoff zu steigern. Normung und Standardsetzung können helfen, die Lücke zwischen den zur Verfügung stehenden Rezyklaten und ihrem Einsatz für neue Produkte zu schließen. Dabei kann auf bereits existierend DIN-Normen zurückgegriffen werden, wenn diese neuen Bedarfen angepasst werden. Für die Zukunft besteht ein hoher Normungsbedarf, damit ein Markt entsteht, der sowohl die Interessen der Rezyklathersteller als auch diejenigen der Rezyklatverwender berücksichtigt und Umwelt- wie Verbraucherschutz beachtet sowie Sicherheitsbedarfe nicht hintanstellt.
Auf Basis der im ersten Teil der Studie entwickelten Thesen und Indikatoren für nachhaltiges Handeln in der Abfallwirtschaft wurden drei Wertschöpfungsketten näher betrachtet: Die Wiederverwendung bzw. Verwertung von gebrauchten Textilien, Verwertungsansätze von Materialien aus dem Rückbau von Gebäuden, Wiederverwendung bzw. Verwertung von batteriebetriebenen Elektroaltgeräten. Ausgangspunkt war jeweils die heute dominierende Wertschöpfungskette. Mit Hilfe der Indikatoren für eine nachhaltige Abfallwirtschaft wurden sich abzeichnende oder in der Realisierung befindliche Änderungen einzelner Wertschöpfungsstufen analysiert. Dabei wurden die Auswirkungen auf die gesamte Kette berücksichtigt.
Dass Gartenböden – und speziell Beetflächen – mehrheitlich insbesondere mit Phosphat überdüngt sind, offenbarten bereits verschiedene Untersuchungen. Dass die Abschöpfung von nährstoffhaltigen Pflanzenresten über die Grünrestsammlung und/oder die Biotonne einen Abbau dieser Überdüngung leisten sollte, erscheint trivial – in welchem Umfang, ist unklar.
Erstmalig konnte in einem Berliner Projekt von ICU dokumentiert werden, dass und in welchem orientierenden Umfang diese Nährstoffentfrachtung tatsächlich stattfindet – die Bodengehaltklassen an Nährstoffen verlagern sich bei einer Biotonnennutzung um 9–12 % aus der Überversorgung in Richtung Normalversorgung. Auch bei den Biotonnen-Nutzern sind weiterhin über 40 % der Beete speziell mit Phosphor überversorgt, es besteht genereller Beratungsbedarf der Hausgartenbesitzer beim „Düngemanagement“.
Aufgrund der Zielsetzungen des EU Kreislaufwirtschaftspakets wird es zunehmend wichtiger geeignete Maßnahmen zu setzen, um zukünftig Sammel- und Verwertungsquoten zu steigern. Neben dem Einsatz von regulativen, infrastrukturellen und bewusstseinsbildenden Maßnahmen, die bereits in weiten Teilen Österreichs eingesetzt werden, könnte zukünftig der gezielte Einsatz ökonomischer Anreizsysteme an Bedeutung gewinnen, um die Sammelmotivation der Bevölkerung zu fördern.
Betreibt der öffentlich-rechtliche Entsorgungsträger (örE) eine Sammel- und Übergabestelle für Elektroaltgeräte (EAG), schränkt das ElektroG den Umgang mit EAG ein. Hat der örE von der Möglichkeit der Optierung nach § 14 Abs. 5 ElektroG keinen Gebrauch gemacht und ist die kommunale Sammel- und Übergabestelle nicht zugleich auch als Erstbehandlungsanlage i. S. d. § 21 Abs. 1 ElektroG zertifiziert, verbleibt lediglich ein enger Kreis an zulässigen Tätigkeiten.
+++ NABU: Auf Aktionsplan Kreislaufwirtschaft lässt sich aufbauen +++ BUND: Einschätzung des BUND zum chemischen Recycling +++ DUH: Entwurf des Batteriegesetzes ist eine Bankrotterklärung an den Umweltschutz +++ DUH: Europäischer Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft: Wichtiger Grundstein, aber mit zu wenig konkreten Vorgaben +++
+++ Umsetzung der EU-Kunststoffrichtlinie: „Um die Vermüllung der Umwelt zu verringern, muss der Gesetzgeber das Litteringproblem an der Wurzel packen!“ +++ VKU begrüßt den Aktionsplan Kreislaufwirtschaft der EU-Kommission: „Könnte ein Meilenstein für den Klima- und Ressourcenschutz werden“ +++ Europäische Kommission stellt Aktionsplan zur Kreislaufwirtschaft vor +++
+++ Ausweitung der Pfandpflicht: Recyclingfähigkeit aller PET-Flaschen ist sicherzustellen +++ Ein Bundesratsbeschluss zur Ausweitung der Pfandpflicht auf alle Getränkedosen und Einweg- Kunststoffflaschen steht an. +++ IK fordert schnelleres Deponieverbot und Stärkung der Rezyklatmärkte – Produktverbote wären Rückschritt beim Klimaschutz +++ Duale Systeme starten bundesweite Informationskampagne „Mülltrennung wirkt“ +++ bvse unterstützt Kampagne Mülltrennung wirkt +++
+++ Produktneuheit TRIPLE bag fasst drei Tonnen in drei Kubikmetern +++ Leistungsstark in der Lieferkette +++
Arnold von Hirschheydt ist 90-jährig im Januar dieses Jahr verstorben. Er war in der Welt der Kompostierung eine der ganz wichtigen und großen Persönlichkeiten im deutschsprachigen Raum. Arnold von Hirschheydt hat es wie kein zweiter verstanden, die Probleme der Praxis zu erkennen und daraus den notwendigen Forschungs- und Entwicklungsbedarf zu definieren. Die so erkannten Problemfelder wurden konsequent von ihm mit seinem Team angegangen und Lösungen erarbeitet. Immer wieder wurden die Ergebnisse an der Praxis gemessen und nachjustiert.
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