DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2018.05 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 5 / 2018 |
Veröffentlicht: | 2018-04-30 |
Der Einsatz von Carbonfaser-verstärkten Kunststoffen hat in den letzten Jahren stetig zugenommen, neue Einsatzgebiete wurden und werden erschlossen. Durch den steigenden Einsatz nimmt auch der Anfall Carbonfaser-haltiger Abfälle zu. Aufgrund stoffstromspezifischer Erfassungswege kann es zu einem Eintrag von CFK in Hausmüllverbrennungsanlagen kommen. Berichte aus der Praxis und Laboruntersuchungen zeigen, dass Carbonfasern hohe Verweilzeiten und Temperaturen für eine vollständige Zerstörung benötigen. Beim Austrag von unverbrannten Carbonfasern aus der Feuerung können sowohl die Anlagentechnik als auch vorhandene Entsorgungswege für die prozessspezifischen Rückstände beeinträchtigt werden.
Bei der Produktion von flexiblen Schleifmitteln fallen Produktionsabfälle in Form von Fehlchargen, Stanzresten und Verschnittmasse an. Diese Abfälle machen einen Anteil von bis zu 10 % der Produktionsmenge aus. Derzeit werden die Produktionsabfälle nicht stofflich, sondern thermisch verwertet und anschließend deponiert. Weil bisher kein Recyclingkonzept zur Wiederverwertung der Schleifkörner existiert, bleibt das Ressourcenpotenzial ungenutzt. Zur Verbesserung der Ressourceneffizienz entwickelte die RWTH Aachen zusammen mit der PDR GmbH einen Recyclingprozess zur Rückgewinnung von Schleifkörnern aus Produktionsabfällen von flexiblen Schleifmitteln.
Mit Inkrafttreten der novellierten Klärschlammverordnung (AbfKlärV) Anfang Oktober 2017 werden für Klärschlammproduzenten, mit Blick auf die anfallenden und zu entsorgenden Klärschlämme, neue Entsorgungsstrategien notwendig. Insbesondere aufgrund der im Klärschlamm enthaltenen Schadstoffe, wie organische Verbindungen, Schwermetalle, resistente Bakterien und Mikroplastik aber auch der Nährstoffe, wie bspw. Phosphor und Stickstoff, wurde durch die neue Gesetzgebung ein Paradigmenwechsel eingeläutet.
Der Leitgedanke der Circular Economy ist es, Rohstoffe weitgehend abfall- und emissionsfrei so lange wie möglich im Wirtschaftskreislauf zu halten. Hierzu müssen ausgediente Produkte bzw. Materialien nach ihrer ursprünglichen Nutzung auf höchstmöglicher Wertschöpfungsstufe gehalten werden. Um eine solche zirkuläre Wirtschaftsweise zu realisieren, sind – neben Ansätzen zum recyclinggerechten Produktdesign und neuen Geschäftsmodellen – angepasste Logistikkonzepte zur Koordinierung der Stoff- und Informationsflüsse unabdingbar.
Im Rahmen einer Studie für die INTERSEROH Dienstleistungs GmbH untersuchte Fraunhofer UMSICHT die Ressourcen- und Treibhausgaseinsparungen durch die Wiederaufbereitung (auch Refurbishment genannt) von Smartphones und Tablets. Für die Bilanzierung des Ressourcenaufwands, welcher sowohl in der Produktion als auch beim Refurbishment anfällt, wurden die einzelnen Bestandteile (Materialien) der Smartphones und Tablets stoffstromspezifisch untersucht und bilanziert. Für die Studie wurde angenommen, dass sich die Lebensdauer von Smartphones und Tablets durch die Wiederaufbereitung von 2 auf 4 Jahre verlängert.
Abfallpolitik sollte in der neuen Legislaturperiode als Teil einer Ressourcenschonungspolitik fortentwickelt werden, ohne ihre ursprünglichen Aufgaben außer Acht zu lassen. Deutschland ist aufgerufen, sich in Brüssel wieder konstruktiver einzubringen und die Politikfelder zu Rohstoffen, Wirtschaft und Bioökonomie am Leitbild der Ressourcenschonung auszurichten. Ein achtsames und klug organisiertes Bundesumweltministerium spielt dabei eine entscheidende Rolle.
Die Politik misst Erfolg in der Abfallwirtschaft über die Erhöhung von Recyclingquoten und bezeichnet Deutschland mit über 65 % als Recyclingweltmeister. Tatsächlich ist die Recyclingquote in Deutschland bei unter 40 % und als Ergebnis des Trilogverfahrens der EU wird die neue Quote für Deutschland einen Wert von deutlich unter 65 % ausweisen. Das Ziel der Abfallwirtschaft ist immer noch die „Vermeidung“, die „schadlose Entsorgung“ aller Abfälle und danach erst die Steigerung der Menge der Abfälle, die stofflich wieder dem Wirtschaftskreislauf zugeführt werden.
+++ Auskunftsanspruch der Systembetreiber? +++ Zur Bereitstellung von Abfallgefäßen +++ Unzuverlässigkeit auch bei straßenrechtlichen und privatrechtlichen Verstößen +++
+++ Klimaschutz in der brasilianischen Abfallwirtschaft +++ China: „Aktionsplan 2018–2020“ zur Beendigung des Müllimports +++ RETech Mitglieder stellen Lösungen zur Behandlung von Siedlungsabfällen auf der IEexpo in Shanghai vor +++ SAVE THE DATE – Neue Länderprofile in der Kreislauf- und Wasserwirtschaft in sechs Ländern +++
+++ Studie zum Kunststofflebensweg startet wieder +++ Keine flächendeckende Bioabfallsammlung +++ EU-Projekt FORCE: Forschung für mehr Kreislaufwirtschaft +++ Lebensmittel wertschätzen – Maßnahmen gegen die Verschwendung von Ressourcen +++ Nachhaltige Verpackungslösungen aus Makroalgen – Hochschule Bremerhaven startet zweijährige Kooperation mit Alfred-Wegener Institut und Nordsee GmbH +++ Kasseler Abfall- und Ressourcenforum auch nach 30 Jahren weiter auf Erfolgskurs +++
+++ Aus SRP – Saarländische Rohprodukte GmbH wird Loacker Saar Recycling GmbH +++ BHS-Sonthofen übernimmt AVA +++ Globale Herausforderungen brauchen globale Lösungen +++ Diskussion für die Verpackung von morgen +++ Mittelständische Recyclingunternehmen bündeln ihr Know-how – Tönsmeier und Nehlsen planen gemeinsame LVP-Sortierung in Bremen +++ EVGE übt deutliche Kritik am Vollzug der neuen EfbV +++
+++ Wenn Abfälle digitalisiert auf Europareise gehen – ein Praxisbericht +++ Hochleistungslösung mit Hammerperformance: Doppstadt stellt Walzenzerkleinerer „INVENTHOR Type 9“ auf der IFAT vor +++ IFAT 2018: Der kleine „Zwei-In-Eins“-Axtor +++
Ausgewählte Termine 2018
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