DOI: | https://doi.org/10.37307/j.1863-9763.2017.11 |
Lizenz: | ESV-Lizenz |
ISSN: | 1863-9763 |
Ausgabe / Jahr: | 11 / 2017 |
Veröffentlicht: | 2017-11-09 |
Die stetig steigende Nachfrage nach Rohstoffen stellt die Wirtschaft künftig vor immense Herausforderungen: Wachsende Verkehrsinfrastruktur, stetige Erweiterung der Bausubstanz, steigender Konsum – aber auch die Energiewende sind nur beispielhafte Treiber. Nicht nur deutschlandweit ist der Rohstoffbedarf hoch und im globalen Maßstab steigt der Bedarf nach Rohstoffen wie Bau- und Industriematerialien sowie Metallen. Vor diesem Hintergrund hat das Öko-Institut im Eigenprojekt „Deutschland 2049 – Auf dem Weg zu einer nachhaltigen Rohstoffwirtschaft“ eine umfassende Strategie für eine langfristige nachhaltige Rohstoffwirtschaft für Deutschland entwickelt.
In dem Artikel werden zukünftige gesellschaftliche, wirtschaftliche und technologische Megatrends vorgestellt und deren Auswirkungen auf die Abfallwirtschaft in Deutschland erörtert. Zunächst werden die wichtigsten Megatrends beschrieben. Anschließend wird auf die Bedeutung der Megatrends für die Abfallwirtschaft eingegangen. Hierbei spielen zum einen die demografische Entwicklung sowohl der Bevölkerung als auch der Beschäftigten und zum anderen die zunehmende Urbanisierung eine wichtige Rolle. Weiterhin wird auf die Ressourceneffizienz in der Circular Economy und die digitale Transformation der Abfallwirtschaft eingegangen.
In den letzten Jahren hat sich der Entsorgungsmarkt in der Bundesrepublik Deutschland als auch den angrenzenden Ländern erheblich gewandelt. Wurden in den Jahren 2012/13 noch Spotvertragsmengen an gemischten Gewerbeabfällen zu Verwertungspreisen von 50–60 €/Mg (und darunter) an thermische Verwertungsanlagen geliefert, so sind derzeit keinerlei freie Verwertungskapazitäten vorhanden. Dieser Trend wird teilweise auf die gestiegenen Importmengen an Abfällen speziell aus Großbritannien und Irland zurückgeführt.
In einem westfälischen Zementwerk, einem Drehrohrofen mit einer Klinkerproduktion von 1800 Tagestonnen, wurde eine Versuchsanlage installiert, die abfallstämmige Ersatzbrennstoffe („Fluff“) mit Korngrößen von ca. 30 mm Kantenlänge und einem Feuchtegehalt von ca. 25 %–17 %, bei einem Heizwert von etwa 23 MJ/kg in einem Schritt sichtet, trocknet und auf unter 10 mm Korngröße verarbeitet. Bei Nutzung der Klinkerkühlerabluft wurde das Material auf einen Feuchtegehalt von ca. 10 % getrocknet. Dadurch wird es möglich, den Drehrohrofen zu 100 %, ohne fossile Brennstoffe, kontinuierlich über den Hauptbrenner zu befeuern.
Seit Juli 2017 sind die statistischen Zahlen für die Bundesrepublik von 2015 veröffentlicht und das Trilog Verfahren zwischen EU Kommission, Parlament und Rat in Brüssel zum Abfallpaket und den Quoten ist in vollem Gange. Deutschland bringt eigene Ideen zur Berechnung ein. Wo stehen wir wirklich auf Basis der neuesten verfügbaren Zahlen? Die Autoren haben sich den veröffentlichten Zahlen von 2015 angenommen und zusätzlich die von der EU Kommission vorgeschlagenen Berechnungsgrundlagen für das Recycling im Rahmen des Kreislaufwirtschaftspaketes vom Dezember 2015 angesetzt.
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